1952 | 75 Jahre NRZ | Zeitungsseiten

Vertag, Redaktion n. Druck: Essen, Sachsenstr. 36, Tel. 315 11. Anzeigenpreis: Ausgabe A (Essen) fc70 DM, D (Duisburg) Geschäftsstellen: Essen. Eickhaus: Mülheim Schloß-Epping- 0,56 DM, Ausgaben B (Mülheim) 0,44 DM, C (Oberhäuten), hofei Str.: Oberhausen, Marktstr. 67: Duisburg. Königstr. 9; E (Moers) 0,40 DM, F (Dinslaken), G (Wesel), H (Kleve-G«» Moers, Am König). Hof: Dinslaken, Hauptstr. 61: Wesel, Heu- dem) 0,30 DM je 46-mm-Zeile. NRZ-Gesamtauflage 1,90 DM. berg 11: KUhm GroBe Stieße 88: Geldern. Nordwall 40/42. Für Familien- u. private Gelegenheitsanzeigen ermäßigte Preises MONTAG, DEN 12. MAI 1952 7. JAHRG. / NR. 109 / EINZELPREIS 20 PF Typhuswelle steigt an Neumünster, (dpa) Die seit einer Woche in Neumünster herrschende Ty- phuswelle nimmt nach Angaben de« städtischen Gesundheitsamtes noch zu. Bis zum Sonntag wurden mehr als 60 Typhuserkrankungen gemeldet. Als In- fektionsquelle wird Flascfaenmilch ver- mutet, deren Verkauf inzwischen einge- stellt worden ist Bedenken bleiben bestehen Bonn, (ap) Die drei Regierungsparteien halten ihre Bedenken und Ein wände gegen einzelne Bestimmungen dies Gene- ral Vertrages aufrecht, .wurde gestern nach einer mehrstündigen Konferenz er- klärt, in der Vizekanzler Blücher, Bun- desfmanzmiiniister Schäffer und Sachver- ständige der Regierung diie Fraktiohs- vorstände übeT den Generalvertrag in- formiert hatten. Bereits am Samstag hatte der Bundeskanzler einen Teil des Vertragswerkes mit den Vorständen duTchgesprochen. Vor allen Dingen sollen die Revätfions- und Notsdande- klausetn, Finanzfragen und das „Kriegs- verbrecher“-Problem umstritten sein. Die Besprechungen weiden heute fortgesetzt Zwei Bergleute getötet Durch einen Strebbruch unter Tage kamen am Samstag auf der Zeche Viktoria in Lünen zwei Hauer ums Leben. Sie konnten nach- dem sie verschüttet worden waren, nur noch tot geborgen werden. Dreitägige Manöver belgischer Truppen beginnen heute im Raume Euskirchen—Düren. Eine Versammlung von 22 Angehörigen der SRP wurde am Samstag in Kamen von Beleg- schaftsmitgliedern Kamener Betriebe ge- sprengt. Der unter den Demonstranten befind- liche SPD-Bundestagsabgeordnete Alfred Gleißner erklärte, die Kamener Arbeiterschaft sei nicht gewillt, einer Entwicklung zuzusehen, die auf Krieg und Konzentrationslager hinaus- läuft. Eine deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen wurde gestern in Heidelberg gegrün- det. In das Präsidium wurden u. a- Bundes- präsident Heuss, Bundeskanzler Adenauer, Dr. Schumacher und Christian Fette gewählt. • 9 -dpa Russen ordnen Demontage des Stettiner Bahnhofs an Berlin, (ap) Die sowjetzonale Reidis- babndirektion hat im Zuge der bereite für den 18. Mai verfügten Schließung de« Stettiner Bahnhofs (Ost-Berlin) und des Anhalter Bahnhofs (West-Berlin) an- geordnet, die r Schienen und Schwellen des Stettiner Bahnhofs zu demontieren. Das Material soll für den Ausbau der zweigleisigen Strecke Frankfurt (Oder)— Fürstenherg verwandt werden, an der das Hüttenkombinat Ost liegt. Fern- und S-Bahn in allen vier Sektoren Berlins unterstehen bekanntlich sowj'etzonaler Verwaltung. Gleichzeitig wurde ange- ordnet, jede zweite Schwelle der Ran- gier- und Abstellgleise auf allen West- Berliner Bahnhöfen auszubauen und in den Osten abzutransportieren. Die Vor- steher fast aller West-Berliner Bahn- meistereien haben sich geweigert, dieser Anordnung Folge zu leisten, da sie dann nicht mehr für die Sicherheit des Zug- verkehrs garantieren könnten. Ortsgruppen verlassen SPS NRZ Bonn. Der Austritt des Landtags- abgeordneten Conrad aus der Sozial- demokratischen Partei Saar (SPS) hat, wie aus dem Saargebiet gemeldet wird, unter den Mitgliedern der SPS ein star- kes Echo gefunden. Audi das Mitglied des Landesvorstandes, Regitz, gleich- zeitig Vorsitzender der Sozialistischen Jugend des Saargebietes, ist ausgetreten. In den Kreisen des östlichen Saargebie- tes haben bereits ganze Ortsgruppen der SPS ihre Tätigkeit eingestellt und ihren Austritt erklärt. Nelsons Landbesitz aufgeteilt Unter mehrere hundert italienische Klein- bauern wurde im Rahmen der Bodenreform der größte Teil des Landbeseitzes von Admiral Nelson am Ätna auf Sizilien verteilt. Der berühmte britische Admiral trug den Titel eines Herzogs von Bronte und verfügte damit auf der Insel über einen größeren Landbesitz. An der feierlichen Landverteilung nahm u. a. auch der Viscount Bridport, ein Nachkomme Nelsons, teil Einen neuen Rekord für die Strecke Lon- don—Melbourne stellte mit einer Flugzeit von 23 Stunden und fünf Minuten ein Can- berra-Düsenbomber gestern auf. Durch einen Schiedsspruch des chilenischen Staatspräsidenten wurde am Samstag der 15tägige Streik der 10 000 Angestellten der großen Anaconda-Kupferbergwerke, die USA- Firmeu gehören, beigelegt. Der Staatspräsi- dent hatte eine sofortige Lohnerhöhung von 35 Pesos täglich vorgeschlagen. Italien ohne Zeitungen In ganz Italien werden heute keine Zeitun- gen erscheinen, da zum zweitenmal innerhalb weniger Wochen die Drucker in den Streik traten, um ihren Forderungen auf höhere Löhne Nachdruck zu verleihen. Am 23. April hatten sie sich dem Lohnstreik der Journa- listen angeschlossen. Verboten wurden auf Anordnung des fran- zösischen Oberkommandierenden für ganz Tunesien das Zentralocgan der französischen KP „Humanite" und di# Wochenzeitung „Humaniti Dimanche". Im 80. Lebensjahr starb gestern in Neapel Kardinal Alessio Ascalesi Erzbischof von Neapel. Durch seinen Tod ist das Kardinal- kollegium dessen volle Stärke 70 beträgt! auf 47 zusammengeschrumpft Nach der Wiedervereinigung mit der so- wjetischen Besatzungszone werde es keine „Ent-Sedtfizierung" geben, erklärte Samstag abend in West-Berlin der Staatssekretär im Bundes:ustizministerium. Dr. Walter Strauß. Explodierender meteor weckte schlafende Stadt Schüler „erhängten“ ihren Schulrat — 35 Tote bei Mauereinsturz in Argentinien Eine ungeheure Explosion ereignete sich gestern morgen nach Berichten aus Seattle in USA in etwa 800 m Höhe über der Stadt und schreckte die Einwohner aus dem Schlafe. Ein heller Schein leuchtete für kurze Zeit auf. Es wird angenommen, diaß ein Meteor über der Stadt geborsten ist, obwohl bisher ent- sprechende Gesteinsstücke nicht gefunden wurden. Gehängt wurde am Wochenende der Schul- rat von New Castle in Indiana von den höhe- ren Schülern der Stadt. — Jedoch nur sym- bolisch. Aus Protest gegen die Entlassung ihres Sportlehrers traten die Schüler in den Streik und knüpften den Schulrat in Gestalt einer Puppe an einem Baum auf. Der Sport- lehrer war im Rahmen von Einsgaiungs- maßnahmen entlassen worden. Bei einem Mauereinsturz kamen am Samstag in Bele Ville in Argentinien 35 Zuschauer eines Boxkampfes ums Leben. 70 Personen wurden zum größten Teil schwer verletzt. 36 Armee-Offiziere hat die durch einen Staatsstreich im vergangenen Monat an die Macht gelangte neue bolivianische Regierung vor ein Kriegsgericht stellen lassen. Sie sollen zwischen Juli 1946 und Mai 1952 Männer, Frauen und Kinder in Arbeitslagern ermordet haben Wieder Maul- und Klauenseuche Bonn, (dpa) Die Maul- und Klauen- seuche ist gegenwärtig im Landesteil Nordrhein erneut aufgeÄreten. Verein- zelte Fälle, besonders in den Landkrei- sen de« Bergischen Landes, haben 6ich in den letzten Tagen ausgedehnt. Kumpels zu Kampfmaßnahmen bereit Neues Betriebsverfassungsgesetz nur nach DGB-Entwurf Von uaienr Eu.nr Redak'loa NRZ Essen. Die Delegierten von 130 000 gewerkschaftlich organisierten Bergarbei- tern der IG Bergbau des Bezirks Essen erklärten sich gestern bereit,, alle ge- werkschaftlichen Kämpfmallnahmen zur Erfüllung der DGB-Forderungen zum Be- triebsverfassungsgesetz anzuwenden. In einer einstimmig angenommenen Reso- lution forderten sie den Vorstand der IG Bergbau auf, ein Betriebsverfassungs- gesetz, wie es der Regierungsentwurf vorsehe, zu verhindern und den DGB- Entwurf durchzusetzen. Heinrich Imig, der 2. Vorsitzende dei IG Bergbau, betonte, der DGB 6ei nicht gewillt, das Gesetz in dieser Form zu akzeptieren. Bei den Verhandlungen um den Tarifvertrag bleibe auch die Forde- rung auf die siebeneinhalbstündige Schicht bestehen. Weiterhin dementierte Imig Meldungen, wonach sich die IG Bergbau, die Deutsche Kohlenbergbaulei- tung und die Landesregierung in diesen Tagen über eine allgemeine Arbeitezeit- verlängerung im Bergbau um 16 Stunden monatlich durch Verfahren von zwei Sonderschichten geeinigt hätten. Imig betonte, es seien keinerlei allgemeinver- bindliche Vereinbarungen zur Steigerung der Kohlenförderung getroffen worden. Da« Landeswirtschaftsministerium habe vielmehr in Anbetracht der angespannten Kohlenversorgungslage die Bergämter an- gewiesen, den Bergwerksuntemehmen auf Antrag unter bestimmten Bedingun- gen das Verfahren produktiver Neben- schichten an Werktagen zu gestatten. Diese. Zusatzschichten müßten mit den einzelnen Betriebsvertretungen vereinbart werden Figl in den USA New York, (ap-dpa) Zu einem zwei- wöchigen Besuch in den Vereinigten Staaten traf gestern der österreichische Bundeskanzler Dr. Figl in New York ein. Er betonte bei seiner Ankunft erneut, daß Österreich keinesfalls einen Separat- frieden mit einer der Besatzungsmächte schließen werde, da dies zur Teilung Österreichs führen müsse Berliner stürmten „offene Türen" Aus Dänemark importiert — Erlös für die Wohlfahrtsorganisationen Von unserem Berliner Büre NRZ Berlin. Zu einem wahren Volks- fest für die Berliner Bevölkerung wurde am Wochenende der »Tag der offenen Türen*. Der Erfolg dieser von der Ber- liner Presse und den Berliner Künstlern zum erstenmal durchgeführten, aus Dä- nemark .importierten* Veranstaltung übertraf alle Erwartungen und wird die westdeutschen Großstädte ermuntern, ebenfalls „offene "Türen" zu schaffen. Ein Scheckheft, das 200 000 Berliner für je 2 DM gekauft hatten, öffnete ihnen die Türen zu Brauereien, zu Ver- kehrs-, Industrie- und Zeitungsbetrieben sowie Theatern und Rundfunkstationen. Zu Zehntausenden warteten die Berliner vor den „offenen Türen*, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Besondere Attraktion war das Schiller-Theater, wo sich prominente Künstler zur „Auto- grammjagd“ stellten. Viktor de Köwa, Hans Söhiiker, Otto Erich Hasse, Peter Mosbacher u. a. konnten sich der an- stürmenden Masse kaum erwehren. In verschiedenen großen Betrieben riß der Besucherstrom bis zu den späten Abend- stunden nicht ab. Manche Betriebe zähl- ten Ws zu 20 000 Besuchern. Besonders beliebt waren Brauereien, wo es natür- lich ein Glas gratis gab. 7000 Frauen, die eine Strumpffabrik besuchten, wurden allerdings zum Teil enttäuscht. Es gab keine „Kostproben". Großen Zulauf hat- ten auch die Zeitungsbetriebe. Verbunden mit dem Scheckheft sind Gutscheine für Kino- und Theaterkarten 6owie Zeitungsabonnements. Ein Lotte- rie-„Hauptgewinn“ ist eine Zehn-Minu- ten-Unterhaltung mit dem Regierenden Bürgermeister, wobei ihm fünf Fragen gestellt werden können. Prof. Reuter ist der Schirmherr des „Tages der offenen Türen“. Die Veranstalter sind mehr als zufrieden, ebenso die Inhaber der ver- schiedenen Betriebe und die Theater- direktoren. Der finanzielle Gewinn kommt Wohltätigkeitsorganisationen zu- gute. Presse überall behindert Zürich, (ap) Auf Grund, einer Umfrage bei 249 Schriftleitungen in 41 Ländern stellte das Internationale Presse-Institut fest, daß die zunehmende Einengung des Nachrichtenflusses durch die Regierungen gerade auch der demokratischen Staaten von der Tagespresse als das Haupthin- dernis für die zuverlässige Unterrichtung der Öffentlichkeit angesehen wird. Heftig kritisiert werden in fast allen Ländern die Pressechefs der Regierungen, die ge- radezu als Verkörperung amtlicher Ob- struktion gegenüber der Presse und amt- lidier Verschleierung wesentlicher Vor- gänge anzusehen seien. Fhegergeschädigte und Evakuierte opponieren Beschlüsse der Regierungsparteien zum Lastenausgleich werden scharf kritisiert Von unserer Düsseldorfer Redaktion NRZ Düsseldorf. Gleiches Recht für alle Geschädigten forderte gestern erneut der Vorsitzende des Verbandes der Fliegergeschädigten, Minister a. D. Mattes, auf einer Großkundgebung in Düsseldorf. Im ganzen Bundesgebiet wurden gestern Protestveranstaltungen gegen die Behandlung des Lastenausgleichsgesetzes durch die Regierungsparteien abgehalten. Obwohl die Einheimischen zu zwei Dritteln und die Vertriebenen nur zu einem Drittel an den gesamten Kriegs- und Währungsschäden in Höhe von 90 Mrd. DM beteiligt wären, würden die Einheimischen durch die unterschiedliche Behandlung der einzelnen Geschädigten- und Schadensgruppen zugunsten der Ver- triebenen stark benachteiligt, erklärte Mattes. Die Einheimischen würden sich auf keinen Fall damit abfinden, daß die Leistungen der Soforthilfe, von denen die Vertriebenen 70 v. H., die Fliegergeschä- digten aber nur 30 v. H. erhielten, jetzt auch zur Grundlage des Lastenausgleichs gemacht würden. Man weide einen kom- promißlosen Kampf gegen eine solche un- gerechte Regelung führen und nachprüfen lassen, ob dadurch nicht das Grundgesetz der Bundesrepublik verletzt würde Mattes betonte ferner, daß noch eine wesentliche Erhöhung der Einnahmen für den Lastenausgleich erreicht werden könnte, und bedauerte die starre Ableh- nung aller dahin zielenden Verbesserungs- vorschläge der Opposition durch die Re- gierungsparteien. Immerhin sei es der SPD und der Föderalistischen Union zu verdanken, daß die Aktien jetzt wenig- stens teilweise zur Vermögensabgabe herangezogen würden. Zur bevorstehenden dritten Lesung des Lastenausgleichsgesetzes im Bundestag erhob Mattes folgende Forderungen: 1. Erhöhung der Abgabe von landwirt- schaftlichen Vermögen über 35 000 DM auf 5 v. H.; 2- Heranziehung des gesam- ten "^werbenden Vermögens der öffent- lichen Hand zu den Abgaben; 3. Abzug der Vermögensabgabe bei der Berech- nung des vermögenssteuerpflichtigen Ver- mögens nur mit dem einfachen Betrag; 4. Beschränkung der Ermäßigung der Ver- mögensabgabe auf Vermögen bis zu 150 000 DM; 5. Erhöhung der Jahres- leistungen in den ersten drei Jahren auf das Anderthalbfache bei abgabepflichti- gem Vermögen über 35 000 DM; 6. Ge- währung von steuerlichen Vergünstigun- gen für Vorausleistungen der Ver- mögensabgabe. Ebenfalls sprach sich Mattes für den SPD-Antrag aus, zunächst keine Entschä- digungen über einen Schadensbetrag über 150 000 DM zu gewähren. Wenn man noch größere Vermögen entschädige, werde die Quote für den kleinen Mann immer geringer. KP-Spezialisten für Tag „X Bonn, (ap) Nach Informationen der Zuständigen Sicherheitsabteilungen der Bundesregierung werden in der Sowjet- zone seit langer Zeit systematisch Bür- gerkriegsspezialisten ausgebildet, die am „Tage X* nach koreanischem Vorbild die Bundesrepublik überfluten sollen. Von zuständiger Seite wird dazu am Wochenende auf die wiederholten Aus- führungen und Drohungen des sowjet- zonalen Ministerpräsidenten Grotewohl hingewiesen, der in der letzten Woche die Gefahr eines Bürgerkrieges als Folge der Unterzeichnung des Generalvertrages und der westdeutschen Beteiligung an einer Europaarmee als unabwendbar hingestellt habe. Zusammenstöß« in Algier Algier, (ap) Bei einbin Zusammenstoß, zwischen Nationalisten und der Polizei in Blida südlich von Algier wurden ge- stern zwei Polizisten und mehrere ara- bische Demonstranten verletzt. Toto — kreuz und quer Nord-SUd-BIock: t, 1, 1, 1, 0, 0, 1, 0, 1, au*- gefallen, 0, 0, 1, t. Internationale Kurz wette: 1, 1, 1, 0. 0, 1, •, „Triestbeschlüsse unannehmbar" Belgrad, (dpa) Zum zweitenmal in 24 Stunde« wies gestern MarschaU Tito die Beschlüsse der Londoner Triestkonfe- renz als „völlig unannehmbar" für das jugoslawische Volk zurück. Tito deutete u. a. auch an, daß die Zone B von Triest als Antwort auf die in London beschlos- sene stärkere Beteiligung Italiens an der V erwaltung der anglo-amerikanischen Zone A von Jugoslawien annektiert werden könnte. Anmeldung von Ost-Guthaben Duisburg, (dpa) Alte Geldinstitute der Bundesrepublik sind angewiesen, bei dien AnmeMung von Ost-Sparguthaben auch jene Vertniebenen zu berücksich- tigen, die diie notwendigen Konto- Unterlagen zur Zeit nicht beibringen jcivnTMtem Dies wuffdte am Wochenende «GfrcWrein-westfälischen Landesverbandes der „Suidetenideutschen Landsmannschaft* än Dulisburg bekanntgegeben 2. Kammer: Produzentenrat Die Befugnisse der Regierung werden künftig von Ausschüssen wathrgenom- men werden, die sich aus Mitgliedern des Präsidiums der Nationalversamm- lung zusammensetzen. Die Verwaltungs- aufgaben sind Staatssekretariaten über- tragen, die fachlich gegliedert sind und der Kontrolle der entsprechenden Aus- schüsse des Präsidiums unterstehen. Als zweite Kammer tritt neben den bisher allein bestehenden Bundesrat ein '«Rat der Produzenten“, in den die industriel- len und landwirtschaftlichen Gemein- schaftsunternehmen ihre Vertreter ent- senden. Beide Kammern sind gleich- berechtigt bei Verfassungsänderungen, bei der Wirtschaftsplanung, bei der Haushaltsgestaltung und bei der Auftei- lung des Staatseinkommens. Bei Mei- nungsverschiedenheiten zwischen beiden Kammern soll ein Vermittlungsausschuß eingesetzt weiden. Kommt es auch in diesem nicht zu einer Einigung, wird die Nationalversammlung aufgelöst. . . . und am 18. Mai? . 1. Schalke 04 — 1. FC Nürnberg 1 2. VfB Stuttgart — RW Essen 1 3. 1. FC Saarbr. — Hamburger SV 1 4. TB Berlin — VfL Osnabrück 0 5. SpVg. Erkenschw. — STV Horst 0 6. VIR Mannheim — VII. Neckarau 1 7. t. FC. Pforzheim — VfB Mtthlbg. 2 8. Ulm 46 — Schwaben Augsburg t 9. Hessen-Kassel — FSV Frankfurt 2 10. Eintr. Trier — SpFr. Katernberg 2 lf. Eintr. Frankfurt — FC Mailand 2 12. Italien — England S 13. Fort. Düsseldorf — Holstein Kiel 1 14. Düren 99 — Preußen Dellbrück 1 Tito schafft die Regierung ab Verfassungsreform sieht statt dessen Parlamentsausschüsse vor Belgrad, (dpa) In Jugoslawien wird eine umfangreiche Verfassungs- reform vorbereitet, durch die die Zuständigkeiten von Parlamentsvorständen und Staatsführung neu voneinander abgegrenzt werden. Ziel ist die Dezen- tralisation der Machtbefugnisse. Jugoslawien soll künftig einen Präsidenten der Republik haben. Die Regierung wird abgeschafft. Ihre Aufgaben soUen von den Präsidien beider Häuser der Nationalversammlung übernommen werden. Der Präsident der Republik wird gleichzeitig Vorsitzender des^ Präsidiums der Nationalversammlung sem und von den etwa 40 Abgeordneten gewählt wer- den, die dieses Präsidium bilden. Ge- genwärtig werden die Befugnisse des Staatsoberhauptes in Jugoslawien nicht durch einen Staatspräsidenten, sondern durch das Präsidium der Nationalver- sammlung ausgeübt. Der künftige Staatspräsident wird gleichzeitig ober- ster Befehlshaber der jugoslawischen Streitkräfte sein. Zur Zeit ist MarschaU Tito, der Ministerpräsident, oberster Führer der Streitkräfte. Kinderlähmung in Essen NRZ Essen. An spinaler Kinderlähmung Ist am Wochenende in Essen ein Kind verstorben! Insgesamt sind im Stadtteil Borbeck drei Fälle von Kinderlähmung aufgetreten. Der ärztliche Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, Obermedi- zinaldirektor Dr. Lankes, erklärte auf An- frage, Gründe zu „besonderer Beunruhi- gung" seien vorläufig nicht gegeben. Alle nötigen Vorsichtsmaßregeln seien mit äußerster Sorgfalt eingeleitet. Ein Kindergarten in Borbeck ist geschlossen worden, Das ist der richtige Tip Schalke 04 — Hamburger SV 3:0 1 1. FC. Nürnberg — 1. FC Saarbr. 5:2 1 VfL Osnabrück — RW Essen 3:2 1 VfB Stuttgart — TB Berlin 3:0 1 FSV Frankfurt — Eintr. Franki. 1:0 1 TSG Vohwinkel — STV Horst 3:3 0 BC Augsburg — Schw. Augsbg. 2:2 0 Un. Krefeld — Fort. Düsseldorf 3:2 1 Schwelnfurt 05 — SpVg. Fürth 0:0 0 Singen 04 — 1. FC. Pforzheim 3:3 0 Bremer SV — Pr. Münster ausgef. — Eintr. Trier — Pr. Dellbrück 5:5 0 Eintr. Braunschw. — FK Plrmas. 3:0 1 VfB Mühlburg — ASV Durlach 2:1 1 Schießerei bei FDJ-Tumulten Ein Toter, elf Verletzte in Essen»— Polizei: Demonstranten schossen zuerst — Kundgebung sollte trotz Verbots stattfinden Von unserer Essener Redaktion NRZ Essen. Zu schweren Zusammenstößen zwischen Hunderten von demonstrierenden Angehörigen der verbotenen FDJ und der Polizei kam es gestern nachmittag in Essen vor den Toren der Gartenbauausstellung „Gruga“. Der 21jährige Demonstrant Philipp Müller aus München-Neuaubing wurde durch einen Brustschuß getötet, während drei weitere Jugendliche aus Kassel, Münster und Pinneberg zum Teil schwere Schußverletzungen erhielten. Acht Polizeibeamte wurden mehr oder minder schwer verletzt. Wie die Polizei erklärte, wurde die Aufforderung an die Ordnungsstörer, auseinanderzugehen,, mit Pfeiifen, Joh- ien, Steinwürfen und Schüssen auf die Polizei beantwortet. Die Polizei habe diese Angriffe daraufhin abgewehit. Wie weiterbin 'mitgeteilt wurde, wa- ren am Wochenende insgesamt 30 000 jugendliche Kommunisten aus dem gan- zen Bundesgebiet zu einer Massenkund- gebung gegen den Generalvertrag nach Essen aufgeboten worden. Die Polizei hatte im Hinblick auf die 1100-Jahr- Feier der Stadt Essen diese Kundgebung — die sogenannte „Jugendkarawane gegen den Generalvertrag" -— verboten. Einzelne kommunistische Gruppen, die die Veranstaltung trotzdem durchführen wollten, konnten morgens ohne beson- dere Zwischenfälle zerstreut werden. Die ersten Zusammenstöße gab es in der Innenstadt zwischen Teilnehmern des Europa-Kongresses der „Christlichen Arbeiterjugend" und Angehörigen der FDJ, Nachdem die Polizei festgestellt hatte, daß ungeachtet des Verbots' Tausende von Jungkommunisten mit Omnibussen, Lastwagen, Fahrrädern und der Eisen- bahn in die Stadt gekommen waren, setzte sie sofort Bahnhofs- und Straßen- streifen ein, die weit vor der Stadt Po- sten bezogen. Dabei wurden zwölf Om- nibusse sichergestellt. Eine große Anzahl Jugendlicher wurde bereit« an diesen Sperren festgenommen und nach Fest- stellung ihrer Personalien aus der Stadt geschickt. Da die Jugendlichen nicht uni- formiert waren, konnte jedoch eine große Anzahl bis zur Innenstadt ge- langen. Nach den ersten Zwischenfällen rie- gelte dann die Polizei auch die Innern stadt hermetisch ab und säuberte sie. Die Demonstranten setzten sich grup- penweise verzweifelt zur Wehr, so daß die Polizei von Gummiknüppel und Schlagstock Gebrauch machen mußte. Bis in die Nachtstunden befand sich die Po- lizei weiter in Alarmzustand und hielt die größeren Plätze und Straßenzüge der Stadt besetzt. Der Besucherstrom zur „Gruga" wurde durch die Unruhen in keiner Weise be- einträchtigt. Insgesamt wurden über 100 000 Besucher, darunter der hollän- dische Landwirtschaftsminister, gezählt. Polizei treibt Demonstranten der verbotenen FDJ-Kundgebung auseinander Die Meisterschait hat kaum begonnen — und Rot-Weiß Essen ist bereits hoffnungslos abgeschlagen. Unsere Bilder von der 3:2-Niederlage ln Osnabrück: Oben rettet Kwlatkowski vor Vetter, unten Thiele vor Gottschalk. Nach dieser Panne bleibt Schalke 04 des Westens letzte Hoffnung. — Siehe NRZ-Sport! 1 . 1 .

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